Ende März war das vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste (DZK) geförderte Provenienzforschungsprojekt zu einem Amulettgewand aus Kamerun im Roemer- und Pelizaeus-Museum zu Ende.
Jetzt hat am 1. Oktober das nächste Projekt begonnen. Erneut vom DZK gefördert werden diesmal Teile der Indonesien-Sammlung untersucht. Das RPM besitzt rund 1.000 Objekte aus der Region.
Wie bereits im PAESE-Projekt von 2018-2021 ist das RPM wieder Teil eines Verbundes von Museen. Jedes Museum hat Sammlungsteile ausgewählt, die von einer wissenschaftlichen Mitarbeiterin untersucht werden sollen. Dazu gehören auch menschliche Überreste.
Im RPM werden die ältesten Objekte aus der Indonesien-Sammlung in den Blick genommen. Ein Schulfreund Hermann Roemers, Hermann Muhlert, hatte sie in seiner Zeit als Arzt in der niederländischen Kolonialarmee gesammelt. Er schenkte sie nach seinem Ausscheiden aus dem Militär 1862 dem damaligen Städtischen Museum (heute Roemer-Museum). In dem Projekt soll überprüft werden, ob Muhlert die Objekte im Rahmen militärischer Aktionen unrechtmäßig erworben haben kann, oder ob er sie rechtmäßig erworben hat.
Muhlert kaufte vor allem Webarbeiten und Kleidungsstücke aus Rindenbaststoff. Aber auch einige seltene figürliche Darstellungen von der Ethnie der Minahasa von der gleichnamigen Minahasa-Halbinsel – dem äußersten nördlichen Ende Sulawesis,– brachte er mit. Außerdem den Hut eines Priesters, den dieser laut Inventarbucheintrag bei Opfern trug.
Weiterführende Links:
Link zur Pressemeldung auf der Seite des MVNB https://www.mvnb.de/aktuelles/presse/pressemeldung/neues-verbundprojekt-zur-aufarbeitung-kolonialzeitlicher-sammlungen-aus-indonesien-in-niedersachsen