Nachruf auf einen der bedeutendsten Forscher auf den Gebieten der Lungenheilkunde und der Infektologie 800x600 Normal 0 21 false false false DE X-NONE X-NONE MicrosoftInternetExplorer4 /* Style Definitions */ table.MsoNormalTable {mso-style-name:"Normale Tabelle"; mso-tstyle-rowband-size:0; mso-tstyle-colband-size:0; mso-style-noshow:yes; mso-style-priority:99; mso-style-parent:""; mso-padding-alt:0cm 5.4pt 0cm 5.4pt; mso-para-margin:0cm; mso-pagination:widow-orphan; font-size:10.0pt; font-family:"Times New Roman",serif;}
Das Roemer- und Pelizaeus-Museum trauert um Prof. Dr. Tobias Welte, der am 10. März nach kurzer, schwerer Krankheit friedlich im Kreise seiner Familie entschlafen ist.
Prof. Welte war Professor für Pneumologie und Klinikdirektor der Medizinischen Hochschule Hannover. Er war einer der bedeutendsten Forscher auf den Gebieten der Lungenheilkunde und der Infektiologie. Dem Museum war er seit Jahren eng verbunden. Als Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirates war das Zustandekommen der großen Sonderausstellung ‚Seuchen – Fluch der Vergangenheit, Bedrohung der Zukunft’ in den Jahren 2021 und 2022 maßgeblich ihm zu verdanken, doch er brachte keineswegs nur sein immenses Fachwissen und seine hervorragenden Kontakte ein. Es ist eher ungewöhnlich, dass einer der bedeutendsten Forscher seiner Zeit, ein Ausstellungsvorhaben zu seinem Herzensprojekt macht. Doch Tobias Welte war ein Visionär, der über eine unglaubliche Begeisterungsfähigkeit verfügte, die sich auf jeden in seinem Umfeld sofort übertrug. Er erkannte bereits im Jahr 2019 die Bedeutung von Ausstellungen als Medium zur Aufklärung über medizinische Zusammenhänge und vor allem Infektionskrankheiten. Schon das erste Treffen im Museum, das eigentlich für eine Stunde geplant war, entwickelte sich zu einem abendfüllenden Ereignis und war der Auftakt zu einer beispiellosen Zusammenarbeit, an deren Ende eine überaus erfolgreiche Ausstellung stand. Schon bei diesem Treffen drang er darauf, dass den Coronaviren besondere Bedeutung eingeräumt wurde. Schon damals äußerte er die Vermutung, dass die nächste Pandemie von einem Vertreter dieser Virenfamilie ausgelöst würde. Diese Prognose erwies sich bald darauf als richtig. Tobias Welte verbrachte die folgenden Jahre mit seinem unermüdlichen Einsatz zur Behandlung und Erforschung der neuen Krankheit.
Dennoch wirkte er selbst in dieser herausfordernden Zeit aktiv an der Entwicklung des Ausstellungskonzepts mit und begleitete jeden Schritt bis zur Eröffnung der Ausstellung und darüber hinaus. Dabei räumte er zahlreiche Hindernisse aus dem Weg. Vor allem aber sprühte er stets vor Begeisterung und Freude an dem Projekt und begegnete jedem mit seiner unvergleichbaren Freundlichkeit und einem Optimismus, der jeglichen Zweifel am Erfolg des Projektes sogleich dahinschwinden ließ. Daraus entwickelte sich eine dauerhafte Zusammenarbeit zwischen Tobias Welte und dem RPM, die dazu führte, dass weitere Projekte angestoßen und eine feste Kooperation zwischen dem Museum und der Medizinischen Hochschule ins Leben gerufen wurde.
Wir alle im Roemer- und Pelizaeus-Museum sind fassungslos über den plötzlichen Tod Tobias Weltes. Er hinterlässt in diesem Haus eine große, kaum zu füllende Lücke und eine noch viel größere bei denen, die das Glück hatten, ihn persönlich kennenzulernen und mit ihm zusammenzuarbeiten. Das Museum verliert einen großartigen Freund und Förderer.