Dauerausstellung

Gold – Keramik – Muschelschalen

3000 Jahre vorspanisches Südamerika

Tauchen Sie in eine der größten europäischen Sammlungen präkolumbischer Kunst aus dem Andenraum ein. 

Staunen Sie über Objekte aus fast allen Kulturen des vorspanischen Südamerikas. Besonders herausragend sind neben den Keramiken der Moche und den schwarzen Gefäßen der Chimú auch die bemalten Schalen der Nasca.

Objekte aus der Kolonialzeit zeigen die einzigartige Vermischung der europäischen und inkaischen Kultur.

Öffnungszeiten

Rund um den Besuch

Die Ägypten-Ausstellung ist in drei Teile gegliedert

Dieser Teil der Dauerausstellung widmet sich den Anfängen der altägyptischen Geschichte (ca. 3150 – 2707 v. Chr.) bis zur ersten Blüte der Hochkultur in der Zeit des Alten Reiches (2707 – 2216 v. Chr). Unter dem Thema „Von der Mastaba zur Stufenpyramide“ finden sich Zeugnisse der vorgeschichtlichen Epoche, der frühen Götterverehrung, aber auch herausragende Statuen und Reliefs aus den Gräbern der 4.- 6. Dynastie.

Sitzstatue des Hem-iunu

Der Bauleiter der größten Pyramide der Welt in Giza war Hem-iunu, der Neffe des Pharaos Cheops. Ihm und seiner Zeit ist ein eigener Raum gewidmet. Die Sitzstatue dieses Wesirs ist das berühmteste Exponat der Hildesheimer Sammlung und steht im Zentrum der Ausstellung. Unter dem Titel „Giza und die großen Pyramiden“ zeigt diese lebensgroße Statue zusammen mit weiteren Objekten aus den Gräbern hoher Würdenträger den Lebensstil der damaligen Führungsschicht.

Eindrucksvoll ist auch der aus einzelnen Fragmenten wieder zusammengesetzte Kopf des Königs Chephren. Weitere Zeugnissen des Totenkults wie Statuen, Reliefs und Grabbeigaben vermitteln die kulturelle Blüte dieser Zeit. „Aus der Zeit der Sonnenheiligtümer“, der 5. und 6. Dynastie (2405 – 2216 v. Chr.), werden weitere Denkmäler präsentiert. Dazu gehören die berühmte Statue des Schreibers Heti, die Grabausstattung des Beamten Idus II. und Dienerfiguren, die speziell im Alten Reich verbreitet waren. Sie sollen den Verstorbenen im Jenseits mit allem Nötigen versorgen und sind unter anderem beim Kornmahlen, Brotbacken und Bierbrauen dargestellt.

Die Sitzstatue des Wesirs Hem-iunu ist für ihre Zeit ein einzigartiges Monument. Kein anderes Privatbildnis des Alten Reiches erreicht auch nur annähernd die Größe der berühmten Hildesheimer Figur. Auch die Qualität des Steins und der Bearbeitung sind außergewöhnlich.

Gefunden wurde die Statue in einer Kammer seines Grabes, das sich in unmittelbarer Nähe zu der Cheopspyramide befindet. Trotz der Plünderung in römischer Zeit blieb die Figur des Hem-iunu in seinem Grab; eine Tatsache, die auf das beachtliche Gewicht von über einer Tonne zurückzuführen sein dürfte. Die starke Beschädigung des Kopfes lässt auf Augeneinlagen – vielleicht aus Bergkristall – schließen. Grabräuber haben sie herausgebrochen, so dass das Gesicht modern rekonstruiert werden musste.

Die Figur befand sich in einem kleinen oberirdischen Raum, einem sog. Serdab, der in der Ausstellung nachgestaltet ist. Darin stand sie hinter einer Scheintür, konnte also von Besuchern am Grab nicht gesehen werden. Statuen in solchen Kammern dienten daher nicht der irdischen Repräsentation, sondern wurden allein für das Fortleben im Jenseits geschaffen. Ungewöhnlich ist bei Hem-iunu die Lebensnähe, denn andere Figuren aus Serdabs sind in der Regel zeitlos und ohne individuelle Züge gestaltet. Vielmehr zeigt der Kopf des Hem-iunu enge Bezüge zu den sog. Ersatzköpfen, die Verstorbene in naturalistischer Weise wiedergeben und im Bereich der Sargkammer gefunden wurden. Die Fettleibigkeit des Hem-iunu ist bei der Statue besonders augenfällig. Die Brustpartie des Beamten wirkt fast weiblich, der Bauch fällt in mehrere Falten, die Beine erinnern in ihrer Stärke fast an Baumstämme. Dieses alles sind ebenso wie die Größe in erster Linie  Zeichen von Reichtum und Macht. Das  tatsächliche Aussehen oder Erscheinungsbild des Hem-iunu lässt sich daraus nicht genau erschließen.

In diesem Bereich zeugen über 600 Exponate von der Vielfalt des alltäglichen Lebens.

Horus und Heiland

Der erste Raum ist der Religion des Alten Ägypten gewidmet. Die Ausstellungsarchitektur bildet einen Tempeleingang nach. Die außergewöhnliche Gruppe der sogenannter Horbeit-Stelen, zeigt verschiedene Personen in Anbetung vor den Kolossalstatuen Ramses II.

Die Reliefs aus der Amarnazeit werfen ein Schlaglicht auf eine ganz besondere Phase in der ägyptischen Geschichte und Religion. König Echnaton ließ den Gott Amun und dessen Priesterschaft verfolgen, gründete eine neue Hauptstadt in Amarna und betete ausschließlich den Sonnengott Aton an. Ein weiterer Bereich konzentriert sich auf die griechisch-römische Epoche und die Übergangszeit zum frühen Christentum mit dem Wandel zum Monotheismus.

Handel und Handwerk

Wirtschaftliche Vielfalt im Alten Ägypten: Landwirtschaftliche Modelle aus der Zeit des Mittleren Reiches geben lebendige Einblicke in den Arbeitsalltag, während Münzen zeigen, dass der Geldverkehr erst durch die Griechen nach Ägypten gelangte.

Neben dem Handel werden in Werkstätten auch die verschiedenen Materialien vorgestellt, aus denen Handwerker ihre Kunstwerke schufen. Neben Glas, Ton und Stein steht die Metallverarbeitung im Zentrum. Durch einen glücklichen Umstand besitzt das Roemer-und Pelizaeus-Museum eine umfangreiche Sammlung an Bronzerohlingen und Formen sowie Abgüssen aus Gips, mit deren Hilfe sich die Arbeitsschritte des Bronzegusses sehr gut darstellen lassen.

„Haus und Hof“

Die Ausstellungsarchitektur bildet hier ein altägyptisches Haus nach, inkl. Möbel, Kacheln, Kochgeschirr, Kosmetik- und Waschgefäße sowie Textilien. Der dort ebenfalls ausgestellte kostbare Schmuck stammt sowohl von privaten als auch königlichen Besitzern.

Der Jenseitsglaube war zentral im Alten Ägypten. Für die Ägypter war nicht nur die ewige Versorgung der Menschen, sondern auch die von besonderen Tieren bedeutsam, da diese in ihrer Erscheinungsform mit einzelnen Göttern verbunden waren.

Die Ausstellung zeigt in eindrucksvollen Beispielen Grabarchitektur, darunter die Hildesheimer Kultkammer aus der Mastaba des Uhemka. Särge, Mumienmasken und -porträts aus verschiedenen Zeiten, Amulette, Uschebtis (kleine Figuren der Verstorbenen) sowie ein Totenbuch auf einer Papyrusrolle repräsentieren eine ideale Grabausstattung. Einzigartig ist auch das lebensgroße, farbige Tonmodell einer Schakalsmaske des Totengottes Anubis.

Besonderes Augenmerk wurde auf das Individuum gelegt. Wichtig war das ethische Verhalten des Menschen während seines Lebens sowie der Erhalt seines Körpers oder dessen Abbild im Diesseits nach dem Tod, um im Jenseits in die Gefilde der Seeligen zu gelangen und dort dauerhaft versorgt zu werden.

Die bedeutenden Reliefs aus der Kultkapelle des Gottes Thot aus dem mittelägyptischen Tuna el-Gebel (3. Jh. v. Chr.) werden in einer architektonischen Nachbildung der unterirdischen Kammer präsentiert. So kann der Besucher einen Eindruck von dem Kult um den ibis- oder paviangestaltigen Gott gewinnen, wie sonst nur vor Ort in Ägypten. Tiermumien und Tiersärge illustrieren auch die Vielfalt der ägyptischen Götterwelt.

Highlights

Besonderheiten der Ausstellung

Das Pelizaeus-Museum ist auch in zahlreichen wissenschaftliche Projekte eingebunden, die in enger Zusammenarbeit mit ägyptischen und internationalen Organisationen durchgeführt werden. Dazu gehören u.a. seit 40 Jahren die Ausgrabungen in Pi-Ramesse, der Hauptstadt Ramses II., sowie das internationale Mumienforschungsprojekt, durch das auch die Gesichtsrekonstruktion eines hohen Beamten aus der 6. Dynastie, namens Idu II., ermöglicht wurde.

Einer der wichtigsten Orte neben
den Museen in Kairo und Boston,
an denen man die Zeugnisse der
Pyramidenzeit studieren kann.

Objekte
0
Jahre
0 +
Was Sie erwartet

Weitere Ausstellungen